Freitag, September 29, 2006

Liebe Gemeinde! Jetzt ist es dann doch auch schon wieder recht spät und selbst hier wird der Verkehr wohl langsam ruhiger werden. Ich kann mir also bald eine schnucklige kleine Rickshaw rufen und nach Hause gondeln. Vorher soll aber noch allenthalben herzlich zu dem Konzert am Sonntag und Mittwoch eingeladen werden. Wer also zufällig gerade in der Gegend ist - es lohnt sich! Nicht nur werden Perlen der abendländischen Chormusik dargeboten (Abide with me, Heal the World - ja, genau das (!) und Let it be - hamse aber nich), sondern es stehen ebenso ganz entzückende kammermusikalische Preziosen auf dem Programm (u.a. J. Rutter - den hatte ich ja schon erwähnt und Somewhere aus der West Side Story - in diesem Fall mit Krank, dem alten Jazzhasen, am Klavier). So gut es geht, werde ich diese Sternstunde der Menschheit bildlich dokumentieren. Die Männer müssen nämlich Kurta-Pyjamas tragen, worin ich ungefähr so spitze aussehe wie ein Inder in Lederhosen. Genug gesülzt für heute und daher abschließend meine absolute Lieblingswerbung für Indien und steter Trost in schwerer Stunde. In diesem Sinne: gute Nacht!

Sonntag, September 24, 2006

Gestern Nacht bin ich nun wieder aus Singapur zurückgekehrt - diesem Disneyland Asiens. Daher gleich erstmal das Wahrzeichen vorneweg. Viel Zeit zum ausgiebigen Sightseeing hatte ich ja nicht, aber so ein bisschen konnten wir doch in den geleckten Reichtum eintauchen. Mein Kollege aus Jakarta meinte, das Trottoir sei dort sauberer als sein Wohnzimmerboden nach einem Tag mit offenem Fenster. Leider konnte ich entgegen meiner Natur gar nicht so viele tolle Touristenbilder machen, da wir erst nach Einbruch der Dunkelheit - die ja in diesen Breiten recht rapide hereinbricht - unterwegs waren. Dennoch seien hier noch zwei Dokumente unseres lustigen Um-Die-Häuser-Ziehens vorgestellt. Fast wie Neukölln! In den nächsten Tagen erzähle ich Euch dann etwas über die dortige Schule und zeige noch ein paar Bilder.

Dienstag, September 19, 2006

Mit diesem heiteren Papageienidyll, wo sich die Linse meiner Kamera auf der Brust spiegelt, grüße ich die ferne Heimat.
Wieder einmal habe ich heute meine Kamera vergessen, obwohl doch die Buchmesse, die ich gemeinsam mit einem Kollegen und den lieben Kleinen besucht habe, gut und gerne ein oder mehr Bilder wert gewesen wären. Dabei handelte es sich eher um einen überdimensionierten Flohmarkt, auf dem auch einige Verlage vertreten waren. Aber billisch...
Hinzuweisen wäre ferner noch auf meine Zickenenfield, die nach meiner letzten euphorischen Blognachricht nur noch widerwillig geruhte zu starten und schließlich (immerhin war ich da schon in der Nähe meiner Heimat) komplett den Geist aufgab. Nun steht sie also wieder da - ganz so als könnte sie kein Wässerchen trüben. Nächste Woche werde ich noch einen letzten Versuch unternehmen und einen Mechaniker mit guter Reputation bemühen.
Zuvor jedoch muss ich jedoch nach Singapur auf eine Konferenz für alle Fortbildungskoordinatoren der Region 20. Das ist die Gegend zwischen Indien und Australien. Das klingt zugegebenermaßen etwas aufgeblasen, ist es wohl auch, macht aber Spaß. Dort werde ich auch bestimmt Bilder machen und Euch berichten.
Bevor ich mich allerdings bis Sonntag verabschiede, will ich endlich mal ein paar gute Menschen hier vorstellen. Die Mädels auf dem Balkon sind prima. Der freundliche junge Mann mit dem sympatischen Pauli-T-Shirt ist der Ulf und unser Buchhalter. Interessiert im Regal herumkramen tut Laurent, der französische Koch. Die beiden verdeckten Herren sind ebenfalls dufte Kumpels.

Samstag, September 16, 2006

Das muss ich doch stante pede meiner unübersichtlichen Blogfangemeinde mitteilen: Die Enfield fährt!!! Und zwar von zu Hause bis zur Schule - ohne Mucken. Selbst mein noch etwas dilettantisches Rumgehacke auf der Schaltwippe ertrug sie mit Langmut. Vielleicht werden wir ja doch noch Freunde, wer weiß... Jedenfalls verblasst jede noch so hochgetunte Schwalbe gegenüber diesem Fahrgefühl (s.o.). Als nächsten Akt der Versöhnung meinerseits werde ich die stolze alte Dame mal standesgemäß ablichten und Euch vorstellen.
Ansonsten bin ich mit meinem Chor der Narren gut bedient zur Zeit. Habe versprochen bis zum nächsten Konzert dabeizubleiben und erst dann den Bettel hinzuschmeißen. Bei diesem "Peace-Friendship-Harmony-Healtheworld-Pancake"-Konzert anlässlich Gandhis Geburtstags muss ich dann auch erquickliche Damentrios auf dem Klavier begleiten (John Rutter (!) - falls den jemand kennt...). Schade, dass ich auf diesem Blog keine MP3-Dateien hinterlegen kann.
Außderdem sei heute auch mein Versprechen eingelöst und ein Bild meiner Lieblingsayurvedapraxis präsentiert. Die behandeln ohne Voranmeldung und für weniger als 1 Euro pro Sitzung und helfen tut's auch.

Dienstag, September 12, 2006

Mahlzeit! Bevor dieser Blog komplett einstaubt, will ich doch mal wieder ein kurzes Lebenszeichen hinterlassen. Obige Spezialität war ein kulinarischer Höhepunkt der letzten Woche, den ich Euch nicht vorenthalten wollte.
So langsam wird die Wohnung etwas wohnlicher, obwohl ein derart geräumiges Wohnzimmer gefüllt sein will. Dennoch habe ich mir jetzt einen mehrtägigen Großeinkaufsstopp verordnet. Man kann nämlich auch hier ganz schön schnell ganz schön viel Geld ausgeben. Das denkt man gar nicht. Gestern kamen dann auch die freundlichen Herren von Airtel - das ist die Telekom hier, wenn auch nicht ganz so monopolig - und haben Telefon- und Internetleitungen gelegt. Leider ist mein Rechner nicht mehr der Jüngste und muss entsprechend angepasst werden. Aber das wird sich regeln lassen. Kopfzerbrechen bereitet mir meine Royal Enfield (Motorrad), das sich als nicht sonderlich königlich geriert. Vielleicht müssen wir uns erst aneinander gewöhnen, aber eigentlich wollte ich ja keine interessante menschliche Beziehung aufbauen, sondern einen fahrbaren Untersatz zum Transport des Fleischlichen haben. Vielleicht liegt es auch daran, dass es lila besprüht wurde! Außerdem habe ich eben erfahren, dass heute die zweite Möbellieferung aus Okla eingetroffen ist. Sprich, jetzt habe ich auch Regale, Nachttische, Beistelltische, Nierentische und eine lebensgroße Buddhastatue! Na ja, fast.
Bevor ich weiterschwafele will ich mehr Bilder sprechen lassen: Das eine zeigt Nandini, meine sehr hilfsbereite Mitbewohnerin und Bryan, der mittlerweile in Nikosia weilt. Auf dem anderen könnt ihr meine Sofakombination sehen, deren Holz und Bezug allerdings meinem exquisiten Geschmack angepasst wurde. Die beiden Herrn sind Laurent (unser Koch und ein dufte Kumpel) sowie Herrn Habichvergessen, den freundlichen Verkäufer.

Mittwoch, September 06, 2006


Jetzt ist es schon wieder so spät und ich muss mich sputen, dass mein Bett nicht vor mir zu Hause ankommt. Das sollte eigentlich gestern schon kommen, aber da war die Matratze noch nicht fertig gestopft. Daher nur eben schnell ein paar Bilder meiner neuen feudalen Möbel, die vorgestern geliefert wurden. Morgen kommt dann die rustikale Sitzecke, oder übermorgen oder vielleicht auch erst nächste Woche. Was macht das schon bei zig Reinkarnationen. Übrigens: Das zuletzt eingestellte Bild war von meinem Asyl der letzten zwei Wochen - ich habe noch keine Korbstühle!

Samstag, September 02, 2006

In letzter Zeit neige ich dazu meine Kamera zu vergessen. Daher kann ich visuell nur wenig Aktuelles präsentieren. Das besteht allerdings momentan auch eher aus Organisation des Umzugs, Überarbeitung der Schulhomepage und Unterrichtsalltagsgeschäft. Ja, ich spüre Eure Begeisterung - darüber wollt Ihr natürlich gerne mehr erfahren. Aber von manchen Dingen muss man eben schweigen.
In den nächsten Tagen werde ich aber auf jeden Fall ein Bild von meinem neuen Ayurveda-Arzt machen, der meinen verstauchten Daumen behandelt - im Schneidersitz auf dem Boden eines kleinen, ebenerdigen Zimmers zur Straße hinaus. Das ist ein Idyll! Und es hilft! Aber vielleicht ist es ja auch der Glaube, der mal wieder Berge versetzt, wer weiß?
So ganz ohne Bilder will ich Euch aber nicht ins Wochenende entlassen. Und so sei heute mein Übergangswohnheim präsentiert:

Außerdem will ich noch unseren Schultischler vorstellen. Das ist der Herr Hakimullah und der macht alles Mögliche was mit Holz zu tun hat. (Hier spielt er aber gerade mal wieder mit seinem Handy, das machen die Inder generell sehr gerne.) Seine Arbeit hat einen guten Ruf und ist nicht ganz billig. Wenn ich dann aber mal groß bin, lasse ich mir von ihm ein Bett schreinern!

Ceterum censeo: Dieser Blog kann auch kommentiert werden! Danke, toter Frosch!