Samstag, Februar 24, 2007


Ilja Trojanow mag Indien gerne leiden. Über Varanasi schreibt er Folgendes: "Die Stadt Varanasi ist der Mittelpunkt des Kosmos... . Varanasi ist voller Paradoxa, die wie Flaschenzüge das Fundament der Tradition mit dem Aufbau der Moderne verbinden. ... Varanasi wird oft als morbide Stadt mystifiziert, wegen des Glaubens an einen heilversprechenden Tod am Ufer des Ganges, und weil die europäischen Besucher, mit dem Tod von Haus aus nur als Tabu vertraut, den Anblick der brennenden Leichen einsaugen wie ein (jetzt kommt's) kulturrelativistisches Abführmittel (ja!!). Doch in Wirklichkeit wird in Varanasi täglich das Leben bejaht, die Lärmkulisse ist eine Komposition, mit der sich die Stadt selbst fortschreibt..." Jetzt verstehe ich das endlich! Danke, Ilija! Passend dazu ein paar Bilder von Mutter Ganga und ihren lebendigen Kindern - abgesehen von der sterbenden Kuh vielleicht.

Samstag, Februar 17, 2007

Nachdem ich eben zigmal versucht habe mein entzückendes Profilfoto durch ein ungleich entzückenderes zu ersetzen, was aufgrund lückenhafter URLs leider nicht möglich war, bin ich jetzt in einer so richtig schön morbiden Stimmung, der mit dem ersten Bild von meinem Ausflug nach Varanasi Ausdruck verliehen werden soll.Ach, ich glaube ich bleibe bei diesem Thema. Ihr seht hier nämlich das berühmt berüchtigte Manikarnika Ghat, das liegt, wie die anderen Ghats auch, direkt am Ganges, der in der Biege bei Varanasi besonders heilig ist - warum ausgerechnet hier weiß keiner so genau, wahrscheinlich weil Vishnu vor 3500 Jahren hier ein ewig brennendes Feuer entzündet hat. Das, so wurde mir von Ortsansässigen vertraulich mitgeteilt, wisse man genau - zum Beweis hat man mir die heilige Grillstelle dann auch noch gezeigt. Es ist jedenfalls eine besondere Ehre, hier verbrannt und dann als Asche in eben erwähnten Fluss verstreut zu werden. Eigentlich ist es streng verboten zu fotografieren, aber zum Glück waren meine Begleiter von der Pietät des Ortes nicht halb so überwältigt wie icke, der leise "Oh Haupt voll Blut und Wunden" vor sich hinsummend ganz im Moment aufging und keinen Gedanken an Dokumentation für die Nachwelt aufbrachte.Hier die Anlage nochmal vom Wasser aus.
Nachdem ich mir jetzt mal wieder ein wenig den Kopf zerbrochen habe ("soll ich, soll ich nicht, kann ich, muss ich womöglich, oder nein...") zeige ich Euch noch zwei Bilder, die das Geschehen näher in den Blick nehmen. Die Reste des Prozesses (sichtbar auf dem ersten Bild) werden in den Fluss gegeben, wo sich dann die Hunde daran gütlich tun dürfen. Das scheint niemanden zu stören, so lange es nicht während der Zeremonie geschieht. Sobald diese beendet ist, indem beispielsweise der älteste Sohn einen Zuber Gangeswasser über die linke Schulter auf die noch schwelende Feuerstatt gießt, wird kein Blick mehr zurück geworfen und sowohl Hunde als auch Goldsucher können ungestört ihrem Geschäft nachgehen.

Mittwoch, Februar 07, 2007

Zu Recht haben sich diese beiden gutaussehenden H und M Herrenmodelle darüber beschwert, dass sie auf meinem launigen Berlinblog vernachlässigt wurden. Verbunden mit einem tiefen Ausdruck des Bedauerns sei dies hiermit nachgeholt.
Am Wochenende werde ich Euch mal etwas ausführlicher von meiner Kurzreise nach Varanasi, dieser urgemütlichen heiligen Stadt am Ganges berichten. Davon gibt es auch wieder launige Fotos.
Zuvor aber wenigstens noch ein kleines Bild meines neuen Babys: Eine kaum gebrauchte Bajaj Discover! Das ist zugegebenermaßen keine Enfield, aber der Witz ist, dass sie funktioniert. Bei Gelegenheit werde ich auch mal mein mittlerweile leider schon etwas eingestaubtes Modell hier vorstellen, aber vorerst müsst ihr eben mit der etwas etepete herausgeputzten Modellschwester aus dem Schaufenster vorlieb nehmen. Für die Schwaben: S'läuft wie a Örgele!