Samstag, Februar 24, 2007


Ilja Trojanow mag Indien gerne leiden. Über Varanasi schreibt er Folgendes: "Die Stadt Varanasi ist der Mittelpunkt des Kosmos... . Varanasi ist voller Paradoxa, die wie Flaschenzüge das Fundament der Tradition mit dem Aufbau der Moderne verbinden. ... Varanasi wird oft als morbide Stadt mystifiziert, wegen des Glaubens an einen heilversprechenden Tod am Ufer des Ganges, und weil die europäischen Besucher, mit dem Tod von Haus aus nur als Tabu vertraut, den Anblick der brennenden Leichen einsaugen wie ein (jetzt kommt's) kulturrelativistisches Abführmittel (ja!!). Doch in Wirklichkeit wird in Varanasi täglich das Leben bejaht, die Lärmkulisse ist eine Komposition, mit der sich die Stadt selbst fortschreibt..." Jetzt verstehe ich das endlich! Danke, Ilija! Passend dazu ein paar Bilder von Mutter Ganga und ihren lebendigen Kindern - abgesehen von der sterbenden Kuh vielleicht.

2 Comments:

Blogger nic said...

ICH B-E-N-E-I-D-E DICH!

mein leben wirkt so trist und farblos neben deinem blog!

7:49 AM  
Blogger vystupanastup said...

Das auch ein schönes Zeugnis mundhygienischer Überlegenheit des hinduistischen Kulturkreises: Wo unsereiner bürstet und zahnseidet (die übrigens eine, ich möchte das an dieser Stelle und in aller Öffentlichkeit mal kundtun, ausgesprochen wichtige und oft unterschätzte Kulturtechnik. Finde ich so interessant, könnte ich glatt eine Doktorarbeit drüber schreiben...) reicht dem fröhlichen gläubigen Inder ein im Ganges von aller irdischen Sünde, Trübsal und sicher auch kariogen-bakteriellen Schmodder gereinigter Finger zur effektiven Kariesprophylaxe. Armes Elmex, da gibts in Varanasi sicher nicht viel zu reißen.

9:06 AM  

Kommentar veröffentlichen

<< Home