Dienstag, August 28, 2007

Dahoim




Nur damit keine Missverständnisse aufkommen: Dieser Blog lebt noch und ich auch und zwar in Indien. Daher und aufgrund der erst vor kurzem festlich begangenen Feierlichkeiten zum 60. Unabhängigkeitstag - ich wies darauf hin - sei dieser Eintrag diesem schnuckeligen Dreieck am Arsch Asiens voller Zuneigung gewidmet sowie auch dem Tilman, meinem neuen Mitbewohner. Er ist ein großer Freund von Alt-Delhi, wohin wir dann auch an besagtem Tag spontan einen Ausflug machten. An Feiertagen kommt man da sogar mit dem Motorrad einigermaßen voran. Selbst mein Dessert hatte ich entsprechend der Landesfarben ausgewählt, dann allerdings aufgrund akuten Widerwillens gegen Geschmack und Bäppigkeit halb gegessen stehen lassen. Prompt regnete es am nächsten Tag.
Besonders stolz war ich darauf, dass wir das sagen- und fliegenumwobene Rotlichtviertel Delhis - die berühmte GB Road - gefunden haben. Sehr beeindruckend und jedem notgeilen Touristen wärmstens zu empfehlen. Die Straße fiele nicht weiter auf, wären da nicht die gaffenden Männermassen auf der einen und die verstohlen durch kleine, meist vergitterte, Fensterchen schauenden feschen Lolas (bzw. Parvatis) auf der anderen Straßenseite. Einige der Herren waren dann immerhin so nett sich in typisch indischen Posen, sich aufblasend sowie an den Klöten kratzend, ablichten zu lassen und Tilman hat dann auch noch ein Mädchen für den neuen Misereor-Kalender fotografiert: Ein gelungener Tag!

Dienstag, August 14, 2007

Macher

"Rule, Britannia! Britannia rule the waves" Ach, nein, das ist ja nun überhaupt nicht mehr aktuell - schon gar nicht heute, wo die Welt auf das kleine verträumte, anscheinend unglaublich boomende und so dermaßen selbstbewusst daherkommende Indien schaut, das sich langsam dem Rentenalter nähert. Pakistan übrigens auch, aber das sind alles Talibaner und daher nur für Amerikaner interessant. Was Indien und ich gemeinsam haben? Vieles! Aber vor allem natürlich die Tatsache, dass wir beide Macher sind. Daher soll mein Geburtstagsblog für Mother India zugleich auch eine Dokumentation meines ersten Triathlons sein, bei dem ich mitgeMACHT habe: Der Jedermann-Triathlon in Landwasser muss ja nicht weiter erläutert werden - die Medien waren seinerzeit voll davon. Daher hier und heute als Bildstrecke mein persönliches Schweinehundüberwinden. Besonders toll ist es mit 200 übereifrigen Machern gemeinsam in einen Tümpel zu springen und sich gegenseitig sämtliche vorhandene Extemitäten in die Weichteile zu rammen. Super! Danach Fahrradfahren, da bin ich ja ein Fuchs und habe einfach durch einen souveränen Zick-zack-Kurs meine Konkurent(inn)en durcheinander gebracht. Immerhin habe ich einen gezückten Stinkefinger dafür geerntet. Den habe ich mir dann gleich in meinen Trophäenschrank gestellt. Meine sozialistischen Freunde mögen mir verzeihen, dass ich die rechte Hand reckte. Damit muss doch eigentlich nun endlich mal Schluss sein! Das Laufen danach war dann wirklich kein Problem mehr, da bereits gut angewärmt. Also groß trainieren muss man für so etwas nicht - die Inder machen das ja auch nicht. Aber das Dehnen darf man natürlich nicht vergessen.
Und im nächsten Blog zeige ich Euch mal meine Schwester, das wird dann auch ästhetisch wieder etwas ansprechender.

Montag, August 06, 2007

Ferien auf dem Bauernhof II

Sehr idyllisch war es in den Pyrenäen. Und da es aus Indien momentan nicht viel Neues zu berichten gibt - die obligatorischen Rickshaw-Kuh-Dreck-viele-Menschen-ab-und-zu-mal-ein-schickes-Bauwerk-Bilder kommen schon wieder, keine Angst - kann man sich ja auch mal daran erfreuen. Mit dem Wolfhard habe ich dort alte Katharerburgen besichtigt, die die gleichnamigen Mönche in halsbrecherischer Manier auf die steilsten Felsen gezimmert haben, da der Papst sowie der französische König irgendwie so gar nicht tolerant und offen gegenüber neuen, zugegebenermaßen etwas durchgeknallten, Ideen waren. Genutzt haben ihnen diese architektonischen Verrenkungen wenig - früher oder später wurden alle diese Kastelle geschliffen. Schön aber, dass wir dafür jetzt Ziele mit prächtigem Ausblick haben.
Außerdem kann man in der kleinen verträumten Hippiekommune auch gut und gerne mal fünfe gerade sowie den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Wer will kann auch ohne persönliche Beziehungen gegen ein geringes Entgeld bei Barbara und Andin wohnen, den Kontakt stelle ich gerne her. Man möge mir das bisschen Werbung nachsehen. Die Geschäfte gehen zur Zeit nicht so, die Touristen wollen lieber nach Indien, komisch.